Einführung
Diabetes ist mehr als nur ein Problem mit dem Blutzucker. Bei Millionen Menschen weltweit beeinträchtigt er still und heimlich die Heilungsfähigkeit des Körpers. Zu den heimtückischsten Komplikationen zählen chronische Fußgeschwüre – Wunden, die sich nicht schließen wollen und so Infektionen, Amputationen und sogar den Tod begünstigen. Die verborgene Krise nicht heilender Wunden
Schätzungsweise 15 % aller Diabetiker entwickeln im Laufe ihres Lebens ein Fußgeschwür. Diese Wunden, die im Anfangsstadium aufgrund einer diabetischen Neuropathie oft klein und schmerzlos sind, können sich schnell zu schweren Infektionen entwickeln. Was als kleine Verletzung beginnt – vielleicht durch einen schlecht sitzenden Schuh oder einen unbemerkten Schnitt – kann sich zu einer eiternden Wunde entwickeln, die auf herkömmliche Behandlungen nicht anspricht. Standardmäßige Wundbehandlungsprotokolle umfassen Druckentlastung, Debridement, Infektionskontrolle und feuchte Wundheilung. Doch selbst bei sorgfältiger Pflege reagieren viele Geschwüre nicht . Dies gilt insbesondere in Fällen, in denen eine schlechte periphere Durchblutung oder mikrovaskuläre Schäden die Komplikationen verursachen, wodurch dem Gewebe der Sauerstoff und die Nährstoffe entzogen werden, die es dringend benötigt. Die Kosten des Versagens
Die menschlichen Kosten sind erschütternd: Diabetes ist für mehr als 80 % der nicht-traumatischen Amputationen der unteren Extremitäten verantwortlich. Doch die finanzielle Belastung ist ebenso hoch. Chronische Wunden führen zu deutlich mehr Krankenhausaufenthalten, ambulanten Besuchen und Langzeitpflege. Schlimmer noch: Patienten mit schweren Amputationen haben eine 5-Jahres-Sterblichkeitsrate, die mit der einiger Krebserkrankungen vergleichbar ist. Warum heilen diese Wunden nicht?
Wundheilung ist ein hochgradig koordinierter Prozess, der Entzündungen, Geweberegeneration und -umbau umfasst. Sauerstoff spielt in jeder Phase eine entscheidende Rolle – von der Abtötung von Bakterien bis zur Bildung neuer Blutgefäße. Bei Diabetikern ist dieser Prozess jedoch beeinträchtigt. Hoher Blutzucker versteift die Arterien, beeinträchtigt die Immunreaktion und schränkt die Sauerstoffzufuhr ein – ein biologischer „Stau“, der die Heilung auf Schritt und Tritt blockiert. Was wäre also, wenn wir mehr Sauerstoff zuführen könnten – direkt?
Hier kann eine weniger bekannte, aber wirksame Therapie Abhilfe schaffen. Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT): Ein Wendepunkt bei chronischen Wunden
Bei der HBOT wird 100 % Sauerstoff in einer Druckkammer eingeatmet. Dadurch wird das Blut mit Sauerstoff gesättigt und gelangt tief in das unterversorgte Gewebe. Für diabetische Wunden bedeutet dies: